ADEV Genossenschaft

Angebot:
Wir haben derzeit keinen Platz frei und führen auch keine Warteliste, auf die du dich setzen lassen kannst.

Die ADEV gründete sich 1985 im Zuge der Anti-Atomkraft-Bewegung in der Schweiz. Damals gab es Diskussion zum Bau eines Atomkraftwerkes in der Nähe von Basel, gegen das es großen Widerstand aus der Bevölkerung gab. Eine Gruppe von Idealist:innen gründete die ADEV als Energiegemeinschaft um Energieerzeugungsmöglichkeiten abseits von Atomkraftwerken zu fördern. Eine weitere Motivation zur Gründung der ADEV war die Finanzierung des ersten netzbetriebenen Windkraftwerks in der Region. Dieses wurde aus der Initiative des Ökozentrums Langenbruck errichtet und benötigte noch eine Finanzierung. Die Gründung der ADEV diente somit auch als Finanzierungsgefäß für das Windkraftwerk.  

In den Anfangsjahren unterstützte die ADEV primär bei der Gründung von Wärmeverbünden. Diese waren alle größtenteils eigenfinanziert und mit einem Block-Heizkraftwerk (gasbasiert) ausgestattet.  

Die Genossenschaft stellte schnell fest, dass eines der größten Probleme die Beschaffung von Fremdkapital war, da die Einlagen der Genossenschaftsmitglieder damals bei den Banken nicht als Eigenkapital galten, da Genossenschaftsmitglieder ihre Anteile jederzeit hätten zurückgeben und ausgezahlt bekommen könnten. So entschloss sich die ADEV über die Jahre Aktiengesellschaften zu gründen. Die Aktiengesellschaften werden auf der Berner Nebenbörse gehandelt, welche weniger einer klassischen Börse, sondern mehr einer Handelsplattform gleicht. Die Aktiengesellschaften garantieren Eigenkapital und bieten den Banken Sicherheit, um Fremdkapital aufzunehmen. Die ADEV Genossenschaft funktioniert seither wie eine Holding für die vier Aktiengesellschaften.

Die Rechtsform der Genossenschaft wurde gewählt, damit sich Bürger:innen beteiligen können, Informiert bleiben und sich aktiv an der Energiewende engagieren können. Um Eigenkapital den Banken gegenüber vorweisen zu können wurde zudem vier Aktiengesellschaften gegründet, die sich jeweils nach Technologien gegliedert sind (Windkraft AG, Wasserkraft AG, Solarstrom AG und Ökowärme AG). Somit können investierende Personen entscheiden, in welchen Technologien Sie ihr Geld anlegen wollen. 

Aufgaben: 
- Finanzierung und Planung/Umsetzung der Anlagen. 
- Contracting: Betrieb, Administration und Wartung der Anlagen.   
- Informationen und Bildung für die Genossenschaftsmitglieder (z.B. durch eine Genossenschafts-Zeitschrift und Exkursionen zu den Anlagen.) 

Rollen: 
- Mitglieder: 2200 Mitglieder, wovon ca. 250 Personen zur jährlichen Generalversammlung kommen 
- Verwaltungsrat: Es gibt 14 Verwaltungsräte, über die 5 Firmen. Diese werden alle mit einem Tagessatz von 500 Franken vergütet. 
- Geschäftsführung: 3 Männer. 
- Mitarbeiter:innen: Insgesamt 21 Personen, die in den Bereichen „Stabstellen und Assistenz“, „Finanzen und Administration“ und „Planung und Bau“ angestellt sind. 
- Anlagewart:innen: Die Genossenschaft hat zudem 30 Personen angestellt, die die Anlagen betreuen und bei Bedarf warten.

Die Genossenschaft finanziert sich aus einem Mix an:  
- Genossenschaftsanteile: 1 Teil kostet 500 Franken. Maximal können 60 Anteile (30.000 Franken) von einem Mitglied erworben werden. 
- Aktien/Kapitalbeschaffung: Investierende Personen können Aktien der AGs kaufen und handeln. Bei der Gründung der AGs wurde ein Startkapital eingezahlt und regelmäßig werden Kapitalerhöhungen durchgeführt. 
- Darlehen-System: Die Genossenschaftsmitglieder können der Genossenschaft Darlehen gewähren. D.h. sie können entweder für 3 bis 5 Jahre oder für 6 bis 10 Jahre ihr Geld in Form eines Darlehens in die Genossenschaft legen. Der Mindestbetrag beträgt 500 Franken. Die Darlehengeber:innen können aus einer Bandbreite an Zinsen wählen (derzeit zwischen 0-1% bei den kurzfristigen und bis zu 1,5% bei den langfristigen Darlehen). Die meisten legen ihr Geld für 0% Zinsen ein, da sie aus Überzeugung und eigener Wertehaltung ihr Geld in die ADEV legen. 
- Fremdkapital: derzeit verfügt die Genossenschaft über genug Eigenkapital, sodass Sie kein Fremdkapital aufnehmen muss. 

Geschäftsmodell/Wirtschaftlichkeit: Durch den Finanzierungsmix beim Eigenkapital (Genossenschaftsanteile und Aktien) also auch beim Fremdkapital (Darlehen und Bankkredite) weist die ADEV eine sichere Finanzierung und gute Wirtschaftlichkeit auf. Als genossenschaftliches und nicht-renditeorientierte Unternehmen zahl die ADEV maximal 3% Dividenden aus. I.d.R. sind es 1-2%.  

Seit der Gründung der Aktiengesellschaft konnte die ADEV Eigenkapital aufweisen und somit Kredite auf der Bank aufnehmen. Nunmehr hat die ADEV genug Eigenkapital und ist nicht mehr auf Fremdkapital angewiesen.

Solarstromanalgen, Kleinwasserkraftwerke, Windenergieanlagen sowie Heizzentralen und Nahwärmenetze.

Die ADEV verfolgt verschiede technische Umsetzungskonzepte. Derzeit (2023) hat Sie 130 Anlagen im Eigentum, davon 90 PV-Anlagen, 12 Kleinwasserkraftwerke, 2 Windturbinen und rund 25 Fernwärmenetze.